Oper | Radamisto

Radamisto von G. F. Händel (Konzertante Aufführung)

Handlung & Hintergrund

König Farasmane von Thrakien hat zwei Kinder: seinen Sohn Radamisto, der mit Zenobia verheiratet ist, und seine Tochter Polissena, die mit Tiridate, dem König von Armenien, vermählt ist. Während Radamisto auf Feldzug ist, nimmt Tiridate Farasmane gefangen und entwickelt eine gefährliche Besessenheit für Zenobia. An seiner Seite steht sein Verbündeter Tigrane, der zunehmend über die grausamen Absichten seines Herrschers beunruhigt ist.

Erster Akt

Polissena, die sich immer stärker isoliert fühlt, wird von Tigrane aufgesucht, der sie warnt: Tiridate plant, ihren Bruder Radamisto zu töten und Zenobia an sich zu reißen. Er bietet ihr Schutz – und seine Liebe – an, wenn sie ihren untreuen Ehemann verlässt. Polissena weist das Angebot zurück.
Unterdessen lässt Tiridate Farasmane vor die belagerte Stadt bringen und verlangt, dass Radamisto sowohl sein Reich als auch seine Frau ausliefert. Farasmane und Zenobia rufen öffentlich zum Widerstand auf, doch beide weigern sich zu kapitulieren. Nachdem die thrakische Armee besiegt ist, handelt Tigrane um Farasmanes Leben – jedoch nur unter der Bedingung, dass er Radamisto und Zenobia in Tiridates Gewalt bringt. Von Loyalität zerrissen, bittet Polissena um die Rettung ihres Bruders, und der hin- und hergerissene Tigrane stimmt schließlich zu.

Zweiter Akt

Radamisto und Zenobia fliehen in die Berge. Aus Angst vor Gefangennahme bittet Zenobia ihren Gatten, sie zu töten, damit sie nicht in Tiridates Hände fällt. Radamisto bringt es nicht übers Herz und verwundet sie nur leicht; sie schwört Rache und stürzt sich in einen Fluss.
Im Glauben, sie sei tot, verfällt Radamisto in Verzweiflung. Unterdessen schlägt Tigrane, nun im Auftrag Polissenas, einen waghalsigen Plan vor: Radamisto solle verkleidet als Diener in Tiridates Hof eindringen, um unerkannt zu bleiben.
Zur gleichen Zeit wird Zenobia, die überlebt hat, gerettet und Tiridate übergeben. Im Glauben, Radamisto sei tot, ruft Tiridate einen vermeintlich trauernden Diener zu sich – ohne zu ahnen, dass es sich um Radamisto in Verkleidung handelt. Das Täuschungsmanöver führt zu einem spannungsgeladenen Wiedersehen mit Zenobia, das jedoch unter großer Gefahr steht.

Dritter Akt & Auflösung

Tiridate versucht, Zenobia zu besitzen und seine Macht zu festigen, doch sein moralischer Verfall löst einen endgültigen Aufstand aus.
Am Ende wird Farasmane wieder auf den Thron gesetzt, Radamisto und Zenobia finden wieder zusammen, und Tiridate, beschämt durch Verrat und Rebellion, bereut seine Taten. Polissena zeigt Mut und Mitgefühl und wird zum Sinnbild moralischer Stärke und Versöhnung. Anstelle von Rache fordert Radamisto Milde – und die Familien finden Erlösung und Eintracht